Die Aufnahmen werden in der Regel 2 - 4 h p.i. (ossäre Phase) primär als Ganzkörperszintigraphie in planarer Technik in ventralen und dorsaler Projektion angefertigt. Häufig können ergänzende planare Aufnahmen aus anderen Blickwinkeln und/oder tomographische Schnittbilder (Single Photon Emission Computer Tomography = SPECT) zur besseren räumlichen Darstellung und Lokalisation auffälliger Befunde hilfreich sein.
Bei "Mehrphasen-Skelettszintigraphie" werden zusätzliche Aufnahmen unmittelbar nach Tracerinjektion (Perfusionsphase) und/oder 2 - 10 min p.i. (Bloodpool-Phase) akquiriert. Die Perfusionsuntersuchung stellt mit Hilfe einer schnellen Sequenz planarer Szintigramme den Blutfluss ausschließlich in einem interessierenden Körperabschnitt dar. Der Bloodpool kann hingegen im Bereich einer einzelnen Körperregion oder alternativ auch im Rahmen einer Ganzkörperaufnahme erfasst werden.
Die Mehrphasen-Skelettszintigraphie wird z.B. zur Darstellung entzündlicher Skelett- oder Gelenkveränderungen oder zur Detektion möglicher Lockerungen von Endoprothesen eingesetzt.
Bei Bedarf sind in Einzelfällen auch Spätaufnahmen bis zu 24 h p.i. , beispielsweise zur überlagerungsfreien Abbildung auffälliger Befunde im Bereich des Beckens.
Wie bei allen nuklearmedizinischen Untersuchungstechniken wird auch bei der Skelettszintigraphie die Strahlenexposition ausschließlich durch die applizierte Aktivitätsmenge und die Verstoffwechselung des Radiopharmakons definiert; sie ist somit vollständig unabhängig von der Anzahl der angefertigten Aufnahmen und der Untersuchungsdauer.
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Indikationen bzw. mögliche klinische Fragestellungen
- Ossäre Metastasen
- Maligne oder benigne Knochentumore
- Arthritiden
- Osteitis, Osteomyelitis
- Lockerung von Endoprothesen
- Unerkannte Frakturen
- Avaskuläre Knochennekrosen, Knocheninfarkte
- Algodystrophie (M. Sudeck)
- M. Bechterew
- Vitalität von Knochentransplantaten
- Unklare Knochen- und/oder Gelenkschmerzen
- Beurteilung des regionalen Knochenstoffwechsels vor einer Schmerztherapie mit osteotropen Radiopharmaka
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Vorbereitung
Die Patienten sollten gut hydriert sein, Nüchternheit ist nicht erforderlich.
Zur Optimierung der Bildqualität sollte zusätzlich zwischen der Tracer-Applikation und der Spätaufnahmen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (ca. 1 Liter) geachtet werden. Idealerweise sollten die Patienten entsprechende Getränke zum Untersuchungstermin mitbringen. Die (mehrfache) Entleerung der Harnblase gewährleistet einen guten Bildkontrast und eine Reduzierung der Strahlenexposition.
Angaben zur Klinik und Informationen über bereits vorliegende (insbesondere bildgebende) Untersuchungsbefunde sowie über ggf. erfolgte Therapiemaßnahmen erleichtern die Befundinterpretation.
Ggf. muss auf einen ausreichenden zeitlichen Abstand zu diagnostischen und/oder therapeutischen Maßnahmen mit längerlebigen Radiopharmaka geachtet werden.
Bei Patientinnen ist vor Untersuchungsbeginn das Vorliegen einer Schwangerschaft auszuschließen. Bei Minderjährigen ist die Einwilligung eines Sorgeberechtigten erforderlich.
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