SCHILDDRÜSEN - MIBI - SZINTIGRAPHIE

Patienteninformation

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

bei Ihnen ist ein sogenannter "kalter Knoten" in der Schilddrüse aufgefallen. Diese Art von Knoten kann in seltenen Fällen bösartig sein, so dass eine weiterführende Abklärung erforderlich ist.

Die Schilddrüsen-MIBI-Szintigraphie erlaubt es Schilddrüsenknoten in Ihrer Wachstumsaktivität zu beurteilen. Zeigt ein Knoten dabei ein unauffälliges Verhalten, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gutartig ist und gutartig bleibt mit etwa 98 % sehr hoch. Eine 100 %-ige Sicherheit bietet nur eine Operation mit vollständiger Entfernung des Knotens. Unnötige Operationen können aber bei einem unverdächtigen Ergebnis der MIBI-Szintigraphie in vielen Fällen vermieden werden.

Eine Anreicherung in der MIBI-Szintigraphie ist kein Beweis für einen bösartigen Schilddrüsenknoten, die Wahrscheinlichkeit für Schilddrüsenkrebs beträgt in diesem Fall etwa 20 %. Dieses Risiko ist zwar nicht allzu hoch, wird aber im Allgemeinen als ausreichend angesehen, um eine Operation zu empfehlen. Die Schilddrüsen-MIBI-Szintigraphie ist daher eine gute Entscheidungshilfe im Hinblick darauf, ob eine Schilddrüsenoperation sinnvoll ist.

Bei der Schilddrüsen-MIBI-Szintigraphie wird Ihnen eine schwach radioaktive Substanz mit dem Namen "Tc-99m-MIBI" in eine Vene injiziert. Tc-99m-MIBI wird in der Regel sehr gut vertragen. Ernsthaftere Nebenwirkungen oder Allergien sind außerordentlich selten.

Nach etwa 15 min sowie noch einmal nach etwa 1 Stunde werden mit einer Spezial-Kamera Bilder des Halsbereichs von vorne aufgenommen. Im Anschluss werden noch weitere Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln angefertigt, wobei die Kamera langsam und schrittweise um Sie herum rotiert. Diese Aufnahmetechnik erlaubt eine 3-dimensionale Darstellung und die Erzeugung von Schnittbildern (ähnlich einer CT- oder MRT-Untersuchung).
Während der Aufnahmen liegen Sie auf einer besonderen Patientenliege, Sie kommen also nicht in eine "Röhre".

Wie jede Untersuchung mit radioaktiven Stoffen oder Röntgenstrahlen ist auch die Schilddrüsen-MIBI-Szintigraphie mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Diese gibt man an als "Effektive Dosis" mit der Einheit "Milli-Sievert" (mSv). Bei der Schilddrüsen-MIBI-Szintigraphie beträgt sie etwa 5 mSv, unabhängig von der Anzahl der angefertigten Aufnahmen und der Untersuchungsdauer. Zum Vergleich: Die sogenannte "natürliche" Strahlenbelastung liegt je nach Aufenthaltsort bei 1 - 5 mSv pro Jahr.

Wichtiger Hinweis

Das radioaktive Arzneimittel Tc-99m-MIBI ist seit Jahrzehnten in der klinischen Routine im Einsatz (zur Untersuchung der Herzmuskel-Durchblutung und zur Untersuchung funktionell überaktiver Nebenschilddrüsen). Auch die Schilddrüsen-MIBI-Szintigraphie ist bereits langjährig bekannt, hinreichend untersucht und wird vielerorts standardmäßig angeboten.

Dennoch ist Tc-99m-MIBI für die Untersuchung von Schilddrüsenknoten arzneimittelrechtlich nicht zugelassen. Es handelt sich daher bei dieser Untersuchung um einen sogenannten "Off-Label-Use" (im Deutschen meist mit "individueller Heilversuch" übersetzt).

Bitte helfen Sie uns, indem Sie mitgebrachte Vorbefunde an der Anmeldung abgeben und vor der Untersuchung sämtlichen Halsschmuck abnehmen.

Seitenanfang